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DER MALTESER

Wissenswertes über diesen Zwerghund

Weißes Haar, wie Seide am Körper entlangfließend. 
Dunkle Augen, die einen treuherzig und klug ansehen. 
Ein munteres, fröhliches Wesen. 
Das ist der Malteser, eine der ältesten Hunderassen der Welt. Er ist der „Schoßhund der Könige“, ein kleiner Aristokrat auf vier Pfoten.  



Man geht heute davon aus, daß die Rasse ca. 6000 vor Christus entstanden ist. Auf einer altägyptischen Vase, die man im 10 Jdh. vor Christus in Athen entdeckte, fand man die Abbildung eines kleinen, weißen Hundes. Die Inschrift auf der Vase bezeichnete ihn als den Hund von der Insel Melita. Man ist sich nicht sicher, ob damit das heutige Malta oder die Insel Meleda gemeint ist. 
In all diesen Ortsnamen steckt allerdings als Wurzel das semitische Wort „malat“, das soviel wie „Hafen“ bedeutet und auch noch heute bei einer Reihe von Ortsnamen im Mittelmeerraum gebräuchlich ist. Die Bezeichnung „Malteser“ muß also nicht unbedingt auf eine Herkunft aus Malta hinweisen. Tatsächlich finden sich dort vor Ort keine Hinweise auf die Ursprünge der Rasse. Man nimmt heute vielmehr an, daß der Ursprung des Maltesers im vorderen Orient oder sogar in Italien liegt. Auf alle Fälle war die Rasse seit der Antike im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. 

Im Jahre 230 vor Christus schreibt Kallimachos eine erste Beschreibung dieser Rasse, und eine eingehende Schilderung des Maltesers findet sich in der Hunderassen-Liste von Aristoteles, wo er für den Hund die lateinische Bezeichnung „canis melitensis“ verwendet. Denn auch im alten Rom ist der Malteser beliebt und als „Begleiter der Damen“ so bekannt, daß der römische Dichter Strabo im ersten Jhd. Nach Christus Verse über ihn verfasste. Auch Kaiser Claudius verfällt dem Charme dieses Gefährten. 

In Zentraleuropa gewann der kleine Weiße mit dem fröhlichen Wesen ab dem 15. Jahrhundert an Beliebtheit, von Frankreich ausgehend. Über die Jahrhunderte hinweg finden wir zahlreiche bildliche Darstellungen von Maltesern, meistens an der Seite edler Damen, auf Werken zum Beispiel von Goya, Tizian oder Sir Joshua Reynolds. 

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Rasse seltener, und erst das Einkreuzen anderer Zwergrassen konnte die Malteser vor dem Verschwinden bewahren, brachte aber auch mehr Unterschiede in die Rasse ein, wodurch sich dann aus dem Malteser heraus mehrere Hunderassen entwickelten. Man fasst diese Rassen heute in der Familie der „Bichon-Hunde“ zusammen. 
Diese Familie umfasst: 

  • Bichon à poil frisé (oder kurz Bichon Frisé)

  • Malteser (Bichon Maltais)

  • Havaneser (Bichon Havanais)

  • Bologneser (Bichon Bolonais)

  • Löwchen (Bichon petit chien-lion)

  • Coton de Tulear

Der Malteser hat eine Schulterhöhe von ungefähr 20 cm und wiegt zwischen 2 und 4 Kilo. Sein langes Haarkleid ist von reinem Weiß, das Haar fühlt sich seidig an und fällt schwer zu beiden Seiten des Körper herab. Nase, Lidränder, Lefzen und Pfoten sind schwarz pigmentiert. Der Schwanz wird elegant über dem Rücken getragen. Der Malteser ist - wie die meisten Zwerghunderassen - recht langlebig. Bei einem Hund aus guter Zuchtlinie, mit guter Haltung, Ernährung und Pflege sind 15 Jahre und mehr keine Seltenheit.  


Hund und Kind - mit einem Malteser kein Problem. Er ist ein idealer Familienhund, er ist gutmütig, verspielt und verschmust. Er lernt leicht und schnell, und ist somit ein unkomplizierter Gefährte, der von seiner Mentalität her durchaus auch für einen Hunde-Anfänger geeignet ist. Sein Jagdtrieb ist im Gegensatz zu anderen Hunden nur sehr schwach ausgeprägt, er neigt also nicht zu plötzlichem Losrennen oder Weglaufen, sondern bleibt an der Seite von Herrchen und Frauchen. Er begleitet seine Menschen gerne überall hin, zum Bummel in die Stadt genauso gerne wie zum Waldspaziergang, oder zum Wandern in die Berge. Er braucht keine ausgedehnten Spaziergänge oder besondere körperliche Ertüchtigung, ist aber ein robuster kleiner Hund, der durchaus auch drei, vier Stunden laufen kann wenn sich mal die Situation so ergibt. 
Dadurch, daß der Malteser so klein ist lässt er sich leicht überall hin mitnehmen, und durch seine ruhige Art ist er auch ein braver „Bürohund“, der einen gerne zur täglichen Arbeit begleitet. 

Allerdings stellt diese Rasse hohe Ansprüche bei der Pflege. Diesen Faktor sollten Sie unbedingt bedenken, wenn Sie überlegen, sich einen Malteser zuzulegen. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen ist notwendig, damit das lange Haar des Hundes nicht verfilzt. Alle 2 bis 4 Wochen muß der Malteser mit einem guten, milden Hundeshampoo speziell für Langhaarhunde gebadet und anschließend geföhnt werden. Das Haar des Maltesers ist dem Menschenhaar sehr ähnlich. Wird sein Haar nicht regelmässig gebürstet, verfilzt es, und die Verfilzungen und Knoten führen zu vermehrtem Kratzen und auf lange Sicht zu Hautproblemen wie Ausschlägen und Ekzemen. Abgesehen davon, daß die regelmäßige Pflege das Wohlbefinden und die Lebensqualität eines Maltesers sicherstellt. Sie brauchen sich nur vorzustellen, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie wochen- oder sogar monatelang Ihre Haare nicht kämmen oder waschen würden. 


Ein zusätzlicher sehr schöner Aspekt des regelmässigen Bürstens und Pflegens des Maltesers ist, daß der Hund diese alleinige Zuwendung, die ihm sein Mensch gewährt, genießt. Er freut sich darüber, wenn Herrchen und Frauchen sich jetzt nur mit ihm befassen, und das auch noch auf so eine angenehme Weise, indem er durch das Bürsten gekrault und massiert wird. Diese gemeinsame Zeit, die sein Mensch nur ihm widmet, stärkt die Beziehung des Hundes zu seinem Besitzer.

Vielen Leuten ist das Bürsten eines Hundes zuviel Arbeit, und sie denken, man könnte sich darum herumdrücken, indem man ihm die Haare abschert. Dazu muß man aber bedenken, daß der Malteser aus südlichen Breiten stammt. Da er seinen Ursprung in Landstrichen mit warmem Klima hat, fehlt ihm die Unterwolle, die in unseren Breiten die Hunde vor der Witterung schützt. Sein weißes, langes Deckhaar, das dem Malteser sein charakteristisches Äußeres verleiht, bietet ihm jedoch auch in kühleren Breiten Schutz vor Wind und Wetter. Werden seine Haare abgeschoren ist er ungeschützt der Witterung ausgeliefert, Erkältungen und Entzündungen im Herbst und im Winter und Sonnenbrand im Sommer sind die Folgen. 

Sie sollten sich also vor Augen halten, daß es immer Folgen hat, wenn der Mensch in die natürlichen Gegebenheiten eingreift. Der Malteser ist nunmal ein Langhaar-Hund, und braucht als solcher viel Pflege. Wenn Sie aus irgendeinem Grund diesen Pflegeaufwand nicht betreiben können oder wollen, sollten Sie sich vielleicht eher für eine weniger pflegeaufwändige Hunderasse entscheiden. Falls Sie gerne einen kleinen Hund haben möchten, wird Sie der Österreichische Zwerghundeklub gerne beraten und Ihnen bei der Auswahl der passenden Rasse helfen. 

Der Malteser ist aufgrund seines lieben Wesens und seines hübschen Aussehens sehr beliebt, aber er ist kein „Massenhund“. Allein schon deswegen, weil Malteser-Würfe sehr klein sind, üblicherweise zwischen zwei und drei Welpen. Deshalb gibt es auch nicht viele eingetragene Malteser-Züchter, denn der geringen Welpenzahl stehen hohe Pflege- und Zuchtkosten gegenüber, das „rechnet sich nicht“ wenn jemand mit dem Züchten von Hunden auch Geld verdienen will. Für eingetragene Züchter, die strengen Zuchtvorschriften unterliegen, ist deshalb das Züchten von Maltesern eine reine Liebhaberei aus Faszination an der Rasse. Die Nachfrage nach diesem kleinen, liebenswerten Hund ist hoch, sodaß sie von den vorhandenen guten Züchtern nicht ohne längere Wartezeiten für die Interessenten befriedigt werden kann. 

Aber wo eine Nachfrage ist, dort fühlen sich Geschäftemacher auf den Plan gerufen. Und so hat sich in den letzten Jahren ein regelrechter Mißbrauch von Maltesern (wie auch von so vielen anderen beliebten Hunderassen) entwickelt. In sogenannten Welpen-Fabriken (in Amerika werden sie „Puppy Mills“ genannt) werden Malteser wie Legebatterie-Hühner in Käfigen unter miserablen Bedingungen gehalten. Die Hündinnen müssen solange werfen, als sie körperlich dazu imstande sind. Danach, wenn sie also wertlos geworden sind und nichts mehr einbringen können, werden sie umgebracht. Das ist oft schon mit vier Jahren der Fall. Die Welpen aus diesen Würfen werden oft schon mit 5 Wochen von ihren Müttern weggenommen. Das ist der Zeitpunkt, ab dem sie zusätzliches Futter außer nur der Muttermilch bräuchten, was aber Kosten für die „Züchter“ bedeuten würde, und werden verkauft. 

Das sind dann die Malteser-Welpen, die Sie zum Beispiel zum Verkauf in Tierhandlungen angeboten sehen, oder in den allseits bekannten Inseraten in Tageszeitungen, bei denen „Rassehunde ohne Papiere billig“ verkauft werden. Es gibt auch sogenannte „Züchter“, die einen Wurf Welpen aufkaufen und als ihre eigenen ausgeben. Unter schlechten hygienischen Bedingungen gezüchtet, mit oft kranken oder unterernährten Elterntieren, und von frühestem Alter an mit minderwertigem Futter gefüttert, wodurch die inneren Organe bereits in der essentiellsten Phase der körperlichen Entwicklung Schäden erleiden, sind diese Hunde schon von Anfang an krank und anfällig und haben meist nicht lange zu leben. Obwohl die Besitzer solcher Tiere dann in den „günstig gekauften“ Händler-Hund Unsummen an Tierarztkosten hineinstecken, ist das Tier oft nicht zu retten.

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